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PM zum neuen Hochschulpakt

LHG kritisiert neuen Hochschulpakt

Marburg. Mit dem neuen Hochschulpakt legt Wirtschaftsminister
Boris Rhein(CDU) ein grundsätzlich begrüßenswertes Konzept
zur Finanzierung der Hochschulen in Hessen vor. Demnach wird
das Land den Ausbau von Studienplätzen nicht länger finanziell
belohnen, sondern die Zahl der erfolgreichen Absolventen. Die
Liberalen Hochschulgruppen (LHG) Hessen befürworten diesen
Schritt, da mit dieser Maßnahme ein Schlussstrich unter den
Wettbewerb der Hochschulen gezogen wird, so viele
Studierende wie nur möglich an die Hochschule zu lassen,
ungeachtet dessen welche Qualitätsverluste für die Lehre
dadurch einhergehen. Dennoch löst diese Maßnahme die
aktuellen Missstände keinesfalls. Weiterhin bleibt ungeklärt wie
die Landesregierung mit stetig überfüllten Veranstaltungen und
Räumlichkeiten umgehen wird. Kurzum: Das Leck ist geflickt,
der Keller steht jedoch immer noch unter Wasser.
Hochschulen passen sich dem jeweiligen vorliegenden
Finanzierungssystem an. Bis zur Verabschiedung des Pakts
stehen sie im Wettbewerb darum, möglichst viele Studierende
anzunehmen, nach der Verabschiedung des Pakts stehen sie
vor der Frage, ob sie entweder mehr Studierende durch ihr
System schleusen um mehr Geldmittel zu erhalten, oder ob sie
die Qualität ihrer Abschlüsse beibehalten möchten. Hier sehen
wir, die Liberalen Hochschulgruppen Hessen die Gefahr, dass
durch diesen Pakt leichtfertig mit der Qualität der Abschlüsse an
hessischen Hochschulen umgegangen wird.
Landesvorsitzender Benjamin Oette hierzu: ,,Wieder hat die
Landesregierung nicht von 12 bis Mittag gedacht und nicht die
Konsequenzen ihrer Maßnahmen bedacht.“ Es wird die Situation
entstehen, dass sich zwar viele hessische Studierende über ein
abgeschlossenes Studium freuen können, sie dennoch
geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben als Studierende
aus den weiteren 15 Bundesländern. Darüber hinaus sollte die
Frage gestellt werden was dies für den Wirtschaftsstandort
Deutschland bedeuten könnte, falls dieses System in weiteren
Bundesländern Schule macht.